Naturfreunde Gresten auf Abwegen – zwischen Knödeln, Gipfelkreuzen und Kartenrunden
Pünktlich um acht Uhr morgens, bei der Kulturschmiede Gresten, sammelte sich eine bestens gelaunte Truppe bereit, die Schladminger Tauern unsicher zu machen. Nach einer zügigen Anfahrt hieß es am Parkplatz: Rucksack schultern, Schuhe schnüren und los!Der Auftakt hatte es gleich in sich: Die Riesachfällen präsentierten sich nicht nur als Naturwunder, sondern auch als erste Konditionseinheit. Holzstege, steile Stufen, Wassernebel – die Bergschuhe hatten ihre Feuertaufe. Nach eineinhalb Stunden tropfender Stirnen lockte die erste Hütte. Doch wir blieben eisern: kein Einkehrschwung!Erst die Kaltenbach Alm brach unseren Widerstand – und wie! Kräftige Kaspressknödelsuppe und erfrischende Getränke gaben die nötige Energie für den finalen Anstieg zur Preintalerhütte. Hier stieg nicht nur der Puls, sondern auch die Vorfreude auf das erste Schladminger Bier. Was auch vom Hüttenwirt nach unserer Ankunft mit Freude serviert wurde!Angekommen, Lager bezogen, Schuhe gelockert – eigentlich war der Tag gelaufen.
Eigentlich. Doch die Sonntagkarseen lockten. Also nochmal 600 Höhenmeter rauf. Ergebnis: ein spektakuläres Bad im eiskalten Kristall klaren Bergwasser, das alle Lebensgeister weckte. Alle genossen, wenn auch kurz das 12 Grad kalte Wasser.
Zurück in der Hütte wartete ein Festmahl aus Schweinsbraten, Knödeln und Kaiserschmarren.
Die unvermeidliche Erkenntnis: Handyempfang Fehlanzeige! Digital Detox beginnt jetzt! Man muss sich wieder Unterhalten und auf bewerte Sachen wie Würfelspiele zurückgreifen. Alles in allem ein Unvergesslicher Abend der mit dem einen oder anderen Zirben Schnaps endete…
Frühstücken, Rucksäcke packten, auf geht’s! Ziel: der Greifenberg (2.618 m). Der Aufstieg führte uns durch die spektakuläre Kulisse der Klafferkessel: glitzernde Seen aus der Eiszeit, schroffe Felsen, ausgesetzte Passagen. Der Schweiß floss, das Schnaufen wurde lauter, doch schließlich standen wir am Gipfelkreuz – stolz, erschöpft und hungrig. Die mitgebrachte Jause schmeckte hier oben wie ein Fünf-Gänge-Menü.Dann hieß es: runter zur Gollinger Hütte. Der Abstieg? Ein Mix aus Geröll, ausgesetzten Wegen und Kniefordernden Passagen. Doch das Timing war perfekt – kaum in der Hütte angekommen, öffnete der Himmel die Schleusen und es goss in Strömen!Was macht man, wenn es draußen schüttet und drinnen kein WLAN blinkt? Genau: Karten und Würfel auspacken! Aus „nur eine schnelle Runde“ wurde ein abendfüllendes Programm begleitet von gutem Essen, Getränken und Lachsalven, die vermutlich bis ins Tal hallten. Gegen 22 Uhr aber waren alle müden Helden verschwunden – im Matratzenlager, nicht im Internet. Und es kehrte ruhe ein in der Gollinger Hütte.
Der dritte Tag begann verhangen, aber trocken. Nach einem kräftigen Hüttenfrühstück traten wir den Abstieg ins Tal an. Die Beine waren schwer, die Stimmung leicht, und nach eineinhalb Stunden standen wir wieder bei den Autos.Zum würdigen Abschluss gab’s noch Kaffee in der Riesachalm – denn was wären drei Tage Natur pur ohne die finale Portion Koffein.
Die Tour durch die Klafferkessel bot alles, was das Bergsteigerherz begehrt: - Wasserfälle für den Kreislauf - Gipfel für den Stolz - eiskalte Seen für die ganz Mutigen - Knödel in sämtlichen Variationen - und vor allem: drei Tage Auszeit von der digitalen Dauerbeschallung.Die Naturfreunde Gresten kehrten heim – erschöpft, zufrieden und mit dem festen Vorsatz: Das machen wir wieder!